Ein Sportkatalysator sollte beim 20VT schon etwas bringen, nämlich im Ansprechverhalten, aber leider nicht in der Endleistung.
Unser Motor hat einen Luftmassenmesser. Mittels diesem stellt die Motronik den gewünschten Ladedruck ein.
Der LMM steuert über die Motronik das Pierburg-Ventil an, welches wiederum direkt mit der Wastegate-Druckdose des Turboladers verbunden ist. Ist die gewünschte Luftmasse erreicht, taktet die Motronik einfach das Pierburg Ventil an - dieses verringert den Ladedruck (oder in diesem Fall wohl eher Haltedruck) auf die Wastegate - Dose (der Wastegate-Öffnungsdruck berechnet sich aus der Summe der Drücke basierend auf der eingestellten Federvorspannung und des Ladedruckes, welcher zusätzlich einstellbar über das Pierburg auf die Membran der Wastegatedose drückt). Das Wastegate- Ventil im Inneren des Turbos öffnet sich - bedeutet der Turbo kann nicht weiter LD aufbauen, da das zusätzliche Abgas durch das Wastegate- Ventil im Inneren des Turbos direkt in den Auspuff bläst, ohne die Turboladerschaufeln weiter anzutreiben.
Wir haben keinen Ladedrucksensor wie der alte 16VT, hier würde ein Sportkat tatsächlich auch mehr Leistung bringen. Warum:
Der Lader lebt vom Druckgefälle, also: Ladedruck - Abgasgegendruck ist der eigentliche Überdruck, den der Turbo produziert.
Beispiel: 1,5Bar Ladedruck minus einem Druckverlust von 0,1Bar an dem Kat minus 0,1Bar Druckverlust an dem Auspuff bedeutet, dass der Turbo relativ gesehen nur zusätzliche 1,3Bar in den Brennraum drückt.
Sinkt nun der Druckverlust am Kat auf 0,05Bar, dann ist nach obiger Rechnung 1,5Bar LD- 0,05 -0,1= 1,35Bar Druck übrig, welcher in den Brennraum geht. Der Absolutdrucksensor (ist im Normalfall verbaut) detektiert aber wieder genau die 1,5Bar - dem ist wurscht, ob die oben besprochenen 0,05bar im Brennraum oder im Kat abfallen.
Daher: Beim 16VT besseres Ansprechverhalten, bessere Entwärmung, da weniger Rückstau, und mehr Leistung, da der Lader höher drehen wird, um die 0,05Bar auszugleichen, welche beim Kat fehlen.
Der Turbo wird dadurch höher drehen, wie von Salva angesprochen. Wie gesund oder ungesund das Ganze ist kann ich nicht beurteilen. Der Turbo ist aber thermisch entlastet, also sollte er diese leichte Drehzahlerhöhung im Normalfall abkönnen.
Anders der 20VT: Der LMM detektiert immer dieselbe Luftmasse, welche in den Motor geht. Also ist es theoretisch egal, ob der Kat mehr oder weniger Gegendruck produziert, der Lader wird solange durch die Motronik angefahren, bis die Luftmasse stimmt. Bei höherem Gegendruck wird also bei normaler Regelstrategie einfach der Ladedruck solange erhöht, bis die Luftmasse stimmt, welche vorne reingeht.
Daher: Beim 20VT besseres Ansprechverhalten, bessere Entwärmung, keine Mehrleistung – der Lader wird eher sogar geschont, weil er weniger Absolutladedruck benötigt, um die vorne eingestellte Luftmasse zu erreichen.
Generelles Fazit: Ein Sportkat ist für einen 20VT nur von Vorteil, beim 16VT eigentlich auch…
Dieser Vorteil ist aber sehr überschaubar. Wenn Du signifikante Mehrleistung möchtest, musst Du mehr in Kombination mit dem Kat machen...
Gruß
Juergen