• Hallo, Motorexperten,

    ich hätte da aus aktuellem Anlass eine Frage. Wie schnell sammelt sich beim 20 VT das Motoröl wieder in der Ölwanne, bzw. wie lange dauert es nach z. B. einer ausgedehnten Autobahnfahrt nach dem Abstellen des Motors, bis der Ölstab wieder den korrekten Ölstand anzeigt? Grund ist meine Beobachtung, dass mein Ölstab unter den oben geschilderten Umständen nur noch ein ganz klein wenig Öl sogar noch unter Minimum angezeigt hat. Vor der Abfahrt zeigte er im Stand maximalen Ölstand an. Der Öldruck blieb die ganze Fahrt über unverändert beim Maximum. Gruss, Micha

  • Moimoi,die ominöse Ölstandanzeige mit dem damit verbundenen Unsicherheitsfaktor beim Ablesen war schon vor 20 Jahren Thema lebhafter Diskussionen.

    Als Quintessenz von dem ganzen blieb bei mir hängen,dass der objektivste Ablesezeitpunkt,der den relativen Ölstand unter Betriebsbedingungen am realistischsten wiederspiegeln soll,wohl bei ca.10min nach Abstellen des Motors läge.

    Auch mein Motor zeigt genau das selbe Ölstandsverhalten wie Deiner und trotz dass ich meine,die Messprozedur seit x-Jahren zu kennen,beschleicht einen jedes mal doch wieder so ein uneindeutiges Gefühl beim Ölstand-Check.


    Im Endeffekt ohne daraus eine Wissenschaft zu machen denke ich aber (uns so mache ich es auch) auf der sicheren Seite in Sachen Ölstand ist man,wenn man vor Fahrtantritt bei kaltem Motor darauf achtet,den Ölstand einfach auf der MAXIMAL Markierung zu haben.

    Dann ist das Ding einfach voll,mehr kann man nicht machen.Voll ist voll.

    Was der Motor in Betrieb daraus macht ist dann sein Problem und entzieht sich unserem Einfluss.


    Zusammenfassend kann man festhalten:

    Messung bei heissem Motor direkt nach abstellen hat keine verlässliche Aussagekraft weil alles noch am zirkulieren ist.

    Massgeblich ist demnach die MAX Markierung bei kaltem Motor,so wie man es bei Ölwechsel zb auch macht oder für unterwegs 10min nach abstellen des Motors.Dann sollte sich das meiste Öl wieder in der Wanne befinden


    just my 2ct+Grüüsse

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  • Vielen Dank für die Antwort. So wie von dir beschrieben, habe ich das bisher auch gehalten. Voll bei kaltem Motor und gut. Da ich aber mein Coupe erst kürzlich aus dem Winterschlaf geholt habe und zwei Tage später - natürlich nach ausgiebigem Warmfahren - rund 1.200 Kilometer über die Autobahn gebrettert bin - so bis 240 km/h - war meine Befürchtung, daß der Motor nach immerhin 7 Monaten Standzeit evtl. doch Öl verbraucht hat, obwohl er das sonst innerhalb meiner Ölwechselintervalle - 7.000 KM - nie tut. Die Kontrolle fand während einer Pause an der Autobahn nach einer Fahrtstrecke von ca. 400 Kilometer und ca. 5 bis 10 Minuten Stillstand statt und zeigte halt fast gar keinen Ölstand. So ganz knapp unter Min. Der Öldruck war aber während der ganzen Fahrt stabil am Anschlag und der Motor klang einwandfrei, auch im Leerlauf blieb er nur wenig unter dem Maximaldruck. Da wird man schon ein wenig unsicher. Ich habe auch darauf verzichtet, spontan Öl nachzufüllen, weil ich befürchtete, daß er dann im kalten Zustand zuviel haben würde. Im allgemeinen stelle ich immer wieder fest, daß das Öl ziemlich lange braucht, um sich wieder vollständig in der Ölwanne zu sammeln. jedenfalls deutlich länger, als 10 Minuten.


    Gruß,

    Micha

  • Liebe Freunde der gepflegten Technik,

    mit diesem Problem wurden wir seinerzeit hin und wieder ebenfalls in der Technik konfrontiert, und das

    trat nicht nur bei Fiat auf, sondern eigentlich bei fast allen Fahrzeugen und Aggregaten mit

    thermisch belasteten Kreisläufen.

    Die meisten Personen meinen, mit einem Ölwechsel bzw. Intervallen nach Herstellervorgabe,

    werden die meisten Probleme ausgeschlossen, was aber nur teilweise stimmt. Im Laufe der Jahre

    und unter den unterschiedlichsten Einsatzbedingungen, gibt es entsprechend Ablagerungen im

    Inneren eines Kreislaufes, die quasi bei fast allen Kreisläufen früher oder später, entstehen. Dies

    beeinträchtigt nicht nur die Schmierung an den vorgesehenen Stellen (unterschiedliche Druckverhältnisse

    am Schmierpunkt), sondern auch Kühlkreisläufe. Messinstrumente zum Beispiel, werden ungeau oder fallen ganz aus.

    Hier wäre es an der Zeit, die Kreisläufe einmal zu reinigen und div. Hersteller bieten hier auch gute

    Produkte an. Bei Neufahrzeugen ist das noch nicht notwendig, aber nach rund 5-8 Jahren in der Nutzung, sollte man das

    auf jeden Fall mal mit einplanen. Wenn man sich vorstellt, wie alt die Fiat Coupes mittlerweile im Schnitt sind und, wie

    oft so eine Reinigung bisher erfolgt ist, das kann der Ein oder Andere für sich selbst beantworten. Meine Vermutung ist,

    dass es bei den meisten Fahrzeugen, schon länge überfällig ist!

    Bei meinen Fahrzeugen mache ich das mittlerweile seit >20 Jahren obligatorisch und beim Fiat Coupe, hatte ich das erst

    letztes Jahr nach Kauf gemacht. Notwendig waren entsprechend die Reinigungsmittel und entsprechend

    Öl bzw. Wasser. Na ja, nach rund >20 Jahren, kam da einiges an Ablagerungen zusammen und anschließend

    konnte man den ruhigeren Motorlauf und die Mehrleistung, deutlich wahrnehmen.


    Viele Grüße aus dem Süden

    Anton

  • Das klingt interessant:thumbup:.

    @Micha

    7000 km OHNE Ölverbrauch im 20VT erscheint mir (zumindest mit Originallader) etwas suspekt-bist Du sicher?

    Seit ich meinen habe (von 30 000km bis 152 000km jetzt) kenne ich das Auto nur mit Ölverbrauch und sehe das bei einem Old Skool Turbo auch als nichts ungewöhnliches an.Das war schon beim PuntoGT 1.4 Turbo so,der hat sich die 1L@1000km lt.Bedienheft allerdings auch genehmigt und als die Labyrintdichtung im Lader mal kaputt war,wurden daraus 3L@1000km

    Bei meinem 20VT muss ich 1/2 L auf 2000km auf jeden Fall immer nachfüllen ohne dass was kaputt ist oder am Auspuff qualmt.Fahrprofil 95% Autobahn,überwiegend konservative Fahrweise,noch erster Lader.

    Ich erinnere mich noch,wie zu H0chzeiten des Coupes viele 20VT Motoren den frühen Exodus wegen Ölmangel besonders bei Kurvenfahrten weil die Ölpumpe Luft zog starben,weil die "Normaluser" damals einfach nicht auf dem Schirm hatten,dass so eine Maschine idr.einen gewissen Ölgrundverbrauch hat und man bei den 20VT Motoren schon eine gewisse Ölstands-Fürsorge betreiben muss um nicht irgendwann auf dem trockenen zu sitzen.

    Die kamen wahrscheinlich von ihren Saugermotoren,wo man oft tatsächlich von Wartung zu Wartung ohne einen Tropfen Ölverbrauch kommt zum Coupe 20V Turbo und für die war ein Ölmessstab bisher wohl allenfalls ein Werkstattgimmick für den Ölwechsel.Anders als beim 20VT wo er tatsächlich eine permanente Lebensversicherung für dem Motor darstellt.

    Darum könnte ich mir schon vorstellen,dass Dein 20VT auf so langen Autobahnetappen vielleicht doch auch etwas am Öl genippt hat,gerade bei forcierter Fahrweise:)

    Einmal editiert, zuletzt von ROTERBRECHER ()

  • Also, Ölverbrauch habe ich in der Saison - April bis Oktober und dem angegebenen Intervall - definitiv nicht. Nur nach der Winterpause in einer gewissen "Wiedereinfahrphase" kann mal etwas fehlen, da ich nach dem Warmfahren immer auf die Autobahn fahre und die Maschine allmählich bis zur Leistungsgrenze fordere. Das war auch kürzlich der Fall. Im Moment nach 1.200 Kilometern fehlt tatsächlich ca. ein halber Liter. Das gibt sich aber immer wieder. Allerdings ist mein Motor auch erst ca. 100.000 Kilometer gelaufen. Da ich grundsätzlich nur Super Plus mit Keropur G fahre, und auch nur hochwertiges Öl benutze, habe ich eigentlich kein Problem mit Ablagerungen, die ja meist als Ölkohle oder Verbrennungsrückstände an Ventilen oder auch Einspritzdüsen auftreten. Mich hat ja auch eher das Phänomen des sehr langsamen Rücklaufes des Öls in die Ölwanne beunruhigt, so daß bei einem Stop zwischendurch kaum ein Ölstand meßbar ist. Den überprüfe ich ohnehin vor jeder Fahrt in kaltem Zustand.

  • Bei richtig warmen Öl bleibt doch auch kaum was sichtbares am Peilstab hängen. Aus diesem Grund kontrolliere ich nur nach längerer Standzeit und etwas zäherem Öl.

  • Ist sicher auch richtig. Ich werde jetzt bei kaltem Motor einen halben Liter bis zum Max. auffüllen. In 1.000 Kilometer ist eh der nächste Ölwechsel fällig.

  • Ich hängs mal hier mit dran:

    Vor einer halben Ewigkeit bin ich für meinen Serien 20VT bei dem Motoröl Shell Helix HX6 10W40 gelandet und nehme das seit etlichen Jahren.

    Alles perfekt soweit, bis auf den rel. hohen Ölverbrauch des Motors von mindestens 0,5L/1000km.

    Das Auto qualmt aber nicht, sifft nicht oder zeigt sich anders auffällig.

    Hatte das nach der Faustformel aus dem Coupe-Bedienheft "bis 1L/1000km sind ok" halt lange Zeit so hingenommen aber die ganzen Saisons über war ich gefühlt irgendwie ständig immer am Öl nachfüllen.

    Letzten Herbst kurz vorm Winterstillstand noch einen Ölwechsel gemacht und seither ca. 1000km abgespult. Jetzt fehlt jetzt schon wieder ein halber Liter.

    Hatte nix mehr zum Nachfüllen da und bei den Recherchen, wo 5L Shell HX6 am günstigsten zu bestellen seien, kam raus dass das wohl ein synthetisches 10W40 sei und synthetische Öle bei rel. alten Motoren in Hinsicht auf den Ölverbrauch nicht das Optimum seien.

    Angesichts meines Ölverbrauchs klang das sehr glaubhaft also auf die Suche nach besser geeignetem Öl gemacht und dabei über Empfehlungen aus versch. Foren auf dieses Elixier gestossen:

    Scheint teilsynthetisch zu sein und wie gemacht für gut abgehangene Motoren mit hohen Laufleistungen.

    Hat neben den erforderl.Freigaben sogar direkt eine FIAT Empfehlung.

    Habs gleich bestellt, heute ist es gekommen, morgen kommt es ins Coupe. Dann bin ich mal gespannt, ob sich der Ölverbrauch tatsächlich merklich verringert wie beworben.

    Das noch frische "Alt"-Öl Shell Helix HX6 mit erst 1000km auf der Uhr kommt wieder in den Kanister für den Panda oder so.

  • Hallo Roterbrecher,

    ich habe das LiquiMoly seit gut 2 Jahren in meinem 20VT und bin vollumfänglich zufrieden.

    Der Ölverbrauch ist bei meiner Bella nicht mal messbar.

    Viele Grüße

    Anton

  • Seid ihr sicher, daß man ein teilsynthetisches 10 W 40 im 20 VT fahren kann? Auch bei forcierter Fahrweise? Nach meiner Kenntnis ist es beim 1.8 16V vorgeschrieben. Ich fahre es seit 250.000 Kilometern zur vollsten Zufriedenheit in der Barchetta. Beim Coupé aber raten die meisten zu einem vollsynthetischen 10 W 60, z. B. wie dem Castrol Edge 10 W 60. Das fahre ich seit mittlerweile ca. 100.000 Kilometern, wobei ich oft lange Autobahnpassagen mit hoher Geschwindigkeit und maximaler Beschleunigung zurücklege.

  • mal was anderes, ich hab irgendwas im hinterkopf, daß es einen längeren ölfilter für den 20vt gibt, der kurz sitz schon sehr unhandlich. Gibt es da einen hersteller samt produktnummer?

    Vg, thomas

  • Der Mahle/Knecht OC 243 zb wäre mit 119mm einer der langen Kandidaten für den 20VT.



    @10W40 / 10W60

    Stimmt, viele fahren 10W60, davon wiederum sind vermutl. die meisten in irgendeiner Form getunt unterwegs und sei es nur mit Chip. Da macht ein 10W60 wohl Sinn aber auch bei Serienleistung macht man damit sicher nichts falsches. Obwohl da selbst bei Dauerlast eig. noch genügend thermische und mechanische Reserven des Motors vorhanden sein sollten, die ein gutes 10W40 handeln kann.

    Das 10W60 hatte ich mit Serienmaschine um 2010 herum auch mal über ein paar Jahre verwendet, in der Hoffnung dem Motor damit was gutes zu tun. Bis auf einen minimal höheren Öldruck im Stand bei heissem Motor waren jedoch keine merklichen Vorteile zu verzeichnen, auch kein geringerer Ölverbrauch und die og. ständigen Ölstandkorrekturen wurden bloss entsprechend kostspieliger.

    Das rentierte sich unterm Strich nicht und so kehrte ich wieder zum "normalen" 10W40 zurück, wie von Fiat für den 20VT vorgesehen. Schliesslich wurden das Öl in den Motoren unter allen möglichen Betriebs- und Lastszenarien getestet und freigegeben also was soll schon schiefgehen.

    In der Coupe-Betriebsanleitung wurde seinerzeit das Selenia 20K 10W40 empfohlen. Da 10W40 Öle Mitte der 90er idr teilsynthetisch waren, könnte man davon ausgehen, dass auch die Motoren dieser Zeit in ihrer Konstruktion darauf hin ausgelegt waren. Lagerspiele, Dichtungstoleranzen, Verdampfungsverluste und solche Sachen.

    Von daher wollte ich beim 20VT auch keine Experimente mit Vollsynthetikölen mehr machen, deren Vorteile in modernen, konstruktiv darauf ausgelegten Motoren sicher voll zu tragen kommen, in unseren 30 Jahre alten Konstruktionen hingegen aber eher nur theoretischer Natur und vllt nicht wirklich optimal sein könnten. Wobei das jetzt beim 10W60 Racing sicher weniger der Fall sein dürfte als eher bei den dünnen 0W und 5W Vollsynthetik-Suppen.

    Davon abgesehen dürften heutige 10W40 Öle auch nicht auf dem Stand des letzten Jahrtausends stehen geblieben sein und sind sicher auch leistungsfähiger als damals. Von daher mache ich mir da keine Sorgen mehr;)

  • Danke für die Erklärung. Ich hatte gedacht, dass die hohe thermische Belastung des Laders ein Vollsynthetiköl erfordere. Da ich aber das Öl ohnehin alle 7.000 Kilometer wechsele, könnte dann das 10 W 40 also auch ausreichen. Ist wahrscheinlich auch eine Glaubensfrage. Über Öle hatte ich schon etliche Diskussionen.

  • Ein toller Bericht. Das Thema Schmierstoffe und insbesondere Motorenöle, hatten wir hier im Forum auch schon ausreichend beschrieben. Hier möchte ich noch hinzumerken, da ich lange Zeit als Ing. in diesem Bereich tätig war, dass man seinem Motor nicht unbedingt was gutes tut, wenn man von den Herstellerangaben abweicht! Zum Beispiel ein 10W-60 Öl hat meiner Meinung nach in diesem Motor nichts verloren und wir reden hier nicht von >400PS Rennmotoren, bei denen vor Rennbetrieb das Öl auch noch auftempariert wird.

    Wir hatten in der Vergangenheit im Versuch öfters mal 50 und 60 Öle bei ältern Fahrzeugen in verschiedenen Fahrzyklen getestet und mussten teils deutliche Nachteile feststellen. Also Vorsicht!!! Gute 10W-40 Öle reichen vollkommen aus, selbst wenn man das Motörchen auf >300PS tunt. Wer oft und giftig mit seinem Auto unterwegs ist, dem würde ich öfters mal einen Ölwechsel empfehlen und wenn er dann noch ein besseres Gefühl benötigt, dann kann er gerne noch MoS2 als Zusatz einfüllen, um den Verschleiß zu senken.

  • Ölstand jetzt nach 600km Fahrt und frischen Ölwechsel auf Liqui Moly hellblau:



    Immer noch voll! So wenig Ölverbrauch kenne ich so gar nicht (mehr) bei dem Auto.

    Dieses Öl scheint tatsächlich eine Gute Sache zu sein:thumbup:.

    Habe übrigens auch das Flammsieb im Ventildeckel-Schlauchstutzen gereinigt. Wenn das sehr verkokt ist, steigt der Ölverbrauch auch an.