Original Felgen 7J - Welche Reifengröße - Erfahrungen?

  • In 215/40R17 ist die Auswahl noch einiges größer. Ich habe vor zwei Jahren in dem Format die Good Year Eagle F1 Asymmetric 5 aufgezogen.
    Ich fahre auf dem TTRS einen Semi und bin auch prinzipiell angetan von der Trockenperformance und komme auch bei nasser Straße noch klar damit.

    Das Potenzial dieses Reifens würde ich auf dem Coupe aber niemals ausreizen. Ich habe mich daher für einen UHP-Allrounder entschieden mit trotzdem sehr sportiven Zügen.

    Gruß Alex

    Ich bin auch kein Rennfahrer, aber da ich zu 99,9% im Sommer bei Trockenheit fahre, war ich kurz zu den Semis hingezogen. Meinst du die sind bei Cruisefahrten einem UHP unterlegen?
    Ich hatte vorne mal Übergangsweise auf Toyo Proxes gewechselt, da meine Spur schief war. Die sind jetzt aber auch schon 7 oder 8 Jahre alt.
    Jetzt steh ich vor dem Dilemma hinten auch die Toyo draufzuschnallen (dann hab ich aber wieder unterschiedliches Alter) oder alle auf Semis 🤷🏻‍♂️ oder doch alle neue UHP 🤷🏻‍♂️

  • ich überlege auch als nächstes einen satz semis draufzumachen, keineswegs,aus performance gründen, sondern weil die normalen reifen sich einfach bei meiner fahrleistung nicht abnutzen und irgendwann überaltert sind, mir aber noch zu schade reifen mit 6mm profil wegzuwerfen. Die semis sind dann vielleicht nach 5jahren runter, dann lohnt der wechsel

  • Das ist halt auch immer ein bisschen Kopfsache/Ansichtssache ähnlich wie beim Zahnriemenwechsel.

    Den wechsel ich aus Angst vor einem Motorschaden im Falle eines Risses auch immer spätestens alle 7 Jahre,obwohl der dann geschätzt erst max 20 000km gelaufen ist also fast nix für einen ZR,Wasserpumpe,Rollen usw.Aber der Gummi altert halt einfach und wird porös,von daher "lohnt"der Wechsel dann schon doch irgendwie.

    Bei den Reifen wechselt man dann entweder,wenn das Profil verschlissen ist oder-wie in unseren Fällen meist eher der Fall-sie altersmässig bzw moralisch verschlissen und gefährlich geworden sind.

    Die Masstäbe vom normalen Abnutzungsverschleiss hin zum Altersverschleiss trotz viel Restprofil verschieben sich bei dem Nutzungsprofil der meisten hier halt dann doch in Richtung Reifentausch wegen Aushärtung mit viel Restprofil.

    Von daher würde ich pers.die Reifen schon doch eher nach den passendsten Eigenschaften für das eigene Nutzungsprofil auswählen als nach vermutlicher Profillebensdauer und die Reifen dafür dann halt auch wieder 8-10 Jahre fahren:)

    Anbei mal ein aktuelles Bild vom Profil der jetzigen Reifen,wie sie übermorgen runterkommen und entsorgt werden.Profil zwar noch mehr als gut aber Reifen vorn 15Jahre und hinten 9 Jahre alstalso trotzdem Schrott:


    mach mich gross

  • Hi Daniel, die Semi haben Ihre Arbeitstemperatur in einem höheren Bereich. Bei kalten Reifen merkst Du das Bremswege länger sind oder in engen Radien der Reifen rattert (Anti-Ackermann).

    Um das Potenzial zu nutzen, muss man ihn also auf Temperatur bringen und das kannst Du auf öffentlicher Straße eigentlich kaum.

    Also ohne den klaren Vorsatz ein Auto regelmäßig auf Rennstrecken oder Pässetouren einzusetzen, würde ich ehrlich gesagt keinen Semi empfehlen. Man erlebt die Vorteile nicht, nimmt aber alle Nachteile mit. Lauter abrollen tun sie zudem auch. Kaputte Radlager hoerst Du nicht mehr. ;-)

    Ich bin selbst auch Trackdayfahrer und kann mich durchaus sehr für Semis begeistern. Ich glaube aber sie werden bei vielen auch echt überbewertet.

    Ein guter UHP Reifen funktioniert sogar auf der Nordschleife und baut auf der Runde nach ca. 15km dann erst langsam ab. Subjektiv spricht für den Semi dann vor allem die direktere Lenkansprache aus der Mittellage und das Du sie länger herprügeln kannst auf dem Ring bevor sie über den Peak sind.

    Auch als sehr sportlicher Strassenfahrer ist man in meinen Augen mit einem guten UHP besser angezogen. ;-)

    Gruß Alex

  • Hallo Alex, meinst du weil der Reifen keine Temperatur aufbauen kann, und somit das Fahrzeug tendenziell zum Untersteuern neigt, weil ohne Reifentemperatur das Ackermann Prinzip nicht greift? Ich weiß, ist offtopic aber wäre nett wenn du diesbezüglich ein paar Informationen schreiben könntest.


    Grüße Salva

    Hi Daniel, die Semi haben Ihre Arbeitstemperatur in einem höheren Bereich. Bei kalten Reifen merkst Du das Bremswege länger sind oder in engen Radien der Reifen rattert (Anti-Ackermann).

  • ...was übrigens das Zünglein an der Waage war,jetzt nach ewigem Aufschub endlich doch mal die Altreifen runter zu hauen,zeigen folgende Bilder:

    Vor 2 Monaten,Kumpel gerade am beschleunigen und bei ca 190km/h platzt unvermittelt der rechte Hinterreifen und die Fuhre rutscht unsteuerbar in LKW.

    Hab mich mit meinen uralten Teilen nichtmehr mehr als 160,170 getraut.

    Also Jungs-weg mit den alten Schluffen=O;):thumbup:

  • Hi Salva,


    das Ackermann-Prinzip beschreibt die Berücksichtigung des Spurdifferenzwinkels der eingelenkten Vorderräder zueinander. Durch die unterschiedlichen Kurvenradien, die die eingelenkten Vorderräder zurücklegen, müssen linkes und rechtes Rad unterschiedliche Lenkwinkel haben, sonst rubbeln die Reifen beim Abrollen in engen Kurven (außen weniger Lenkwinkel als innen). Bei sportlicheren Fahrzeugen fährt man aber gern einen negativen Spurdifferenzwinkel. Dann wird das kurvenäussere Rad noch stärker eingelenkt als das kurveninnere. Das bedeutet zwar noch mehr Tendenz zum Rubbeln aber auch spontanere Lenkreaktion.

    Dies nennt man dann Anti-Ackermann.

    Bei so ausgelegten Lenkungen erlebt der kurvenäussere Reifen einen gewissen Stress bei großem Lenkwinkel. Der Reifen kompensiert dass dann. Je weniger Grip er abrr zur Straße aufbauen kann, desto stärker rubbelt er. Wenn ich meine Semis unter 10 Grad Außentemperatur fahre, ist das ganz extrem.
    Bei solchen Temperaturen merke ich aber auch sonst sehr große Defizite im Grip. Da greift trotz Quattro das ESP dann gern mal ein beim Beschleunigen aus Kurven und ich hab ein ständiges wechseln zwischen untersteuern und übersteuern.
    Also bei kalten Temperaturen ist der Grip mit einem UHP definitiv besser.

    Gruß Alex

  • Es ist vollbracht.

    So ein gutes Gefühl mit neuen Reifen...:thumbup:

    Erste Eindrücke auf den ersten 15 Kilometern:

    Der Nexen N`Fera SU1 rollt im Vergleich zu vorher superkomfortabel und geschmeidig ab.Keine Spur mehr vom holzigen,polterigen und lauten Fahrverhalten der alten Falken.Das Lenkgefühl beim rangieren oder langsamen Kurvenfahrten ist auffallend "grip-pig" und verbindlich,man merkt,dass da frischer Gummi im Spiel ist.Die Lenkung fühlt sich dabei einen Tick "schwergängiger" aber gleichzeitig definierter an.

    Sofort ins Auge oder besser gesagt ins Ohr stach auch,wie angenehm leise die Nexen tatsächlich sind,da hat die Werbung mit den 69dB mal nicht zuviel versprochen.Das dezent Blasebalg-ähnliche Geräusch bei jedem Tritt aufs Kupplungspedal lässt sich jetzt kaum noch weg-ignorieren:S;der Fahrgeräuschpegel im Innenraum ist deutlich gesunken.

    Vom optischen Auftritt her finde ich die Reifen zum Glück ansprechend-man weiss ja vorher nie so genau,was einen da erwartet.

    Im Vergleich zu den Falken erscheint höchstens die Seitenwand evtl einen Tick rundlicher,was aber auch daran liegen kann,dass die Seitenwand der Falken vom Felgenhorn aus gesehen sogar eine Idee schräg nach aussen baute.

    Ansonsten-was die gefühlte optische Breite von hinten gesehen betrifft,nehmen sich die beiden nichts nennenswertes.Die Nexen stehen durch die von feinen Diagonalrillen durchzogenen feisten Radialrillen:Sim Reifenprofil vielleicht eine Spur souveräner da als die Falken mit ihrem etwas kurvigeren Profildesign.

    Zum fahrdynamischen Verhalten lässt sich so früh noch nichts sagen,die Reifen müssen sich ja eh erstmal mit der Strasse verheiraten;)

    Das Reifenalter der neuen finde ich so meh..

    DOT 5021-Herstellung vermutlich also Weihnachtswoche 2021und damit schon 1,3 Jahre alt - gut abgehangen quasi8o

    Abschliessend noch ein paar Bilder:

  • Hi Alex, danke für die ausführliche Erläuterung. Ich kann mich noch gut an den Alfa 156 GTA eines Freundes erinnern, welcher für sein Vorderrad Antrieb und den ziemlich Wuchtigen V6 an der VA unheimlich gut um enge Kurven ging. Dieser ist wie ich die Tage festgestellt habe genau nach dem Lenkprinzip aufgebaut wie du es erklärt hattest. Basieren die heutigen Fahrzeuge auch auf diesem Lenkprinzip?

  • Hi Salva, alles was etwas sportiver Anlenken soll, fährt eigentlich einen negativen Spurdifferenzwinkel.

    Teilweise hat man aber auch variable Lenkübersetzung in sog. Dynamiklenkungen, die eine spontane Reaktion erlauben aber trotzdem eher in Richtung positivem Spurdifferenzwinkel gehen.
    Das macht man aber eher bei Pseudosportlern.
    Ich hatte mal die Ehre einen Audi R8 mit Pirelli Trofeo zu fahren bei 10 Grad. Der rubbelte beim Ausparken über die Vorderachse das man fast meinte es sei was kaputt. Also so, das Prinzip wird im Sportwagenbau definitiv noch genutzt

  • Variable Lenkübersetzung mittels am Lenkgetriebe sitzenden Elektro Motor welches „künstlich“ die unterschiedlichen Lenkübersetzungen möglich macht? Meinst du? Dieses Lenkprinzip habe ich in meinem E91. Nennt sich Active Steering. Lediglich bei ein und ausparken zu gebrauchen. Jenseits der 100 fühlt sich die Lenkung schon ziemlich künstlich an.


    Grüße Salva

  • Hi Salva, BMW war mit der Aktivlenkung damals mit Vorreiter bei diesem System. Heute gibt es unterschiedliche technische Umsetzungen aber immer das gleiche Ziel. Anlenken agilisieren um die Mittellage, große Lenkeinschläge durch variable Übersetzung Unterstützen.

    Ich war damals zu der Zeit von E90/E91 gerade bei BMW. In unserem Fuhrpark erkannte man genau wer Dynamiklenkung hatte und wer nicht. Die ohne hatten alle verpackte Stossfänger. Die Kollegen konnten sich so schnell nicht umgewöhnen und nahmen im Parkhaus die Mauern mit. ;-)

    In meinen Augen ist es ein nettes Feature für Alltagsautos, um ihnen Handlichkeit zu vermitteln. Sportfahrer kommen damit aber meist weniger klar.

    Gruß Alex

  • Gestern die ersten 500km mit den neuen Reifen absolviert.Bis jetzt bin ich hochzufrieden,das Auto liegt sehr stabil und man kann wieder angstfrei 200+ fahren,wenns mal hackt.Vorallem ist der Reifen sehr leise,das hat bei mir hohe Priorität,denn das Auto wird fast ausschliesslich auf Langstrecke genutzt.Man möchte ja möglichst entspannt ankommen:)


    Allerdings gibt es nun ein Problemchen,das mir vor dem Reifenwechsel in der Form nicht aufgefallen ist.

    Bei höheren Geschwindigkeiten,vorallem um 100-160 vibriert jetzt das Bremspadal bei mässigen Bremsungen und das Lenkrad zittert.Ich kann mich nicht erinnern,dass das vor dem Reifenwechsel auch so war...

    Die Räder selbst scheinen gut gewuchtet zu sein,denn bei normaler Fahrt läuft alles glatt.


    Nun wollte ich gestern zwischendurch die Radschrauben nachziehen bzw.einfach nur testen,ob sich was gelockert hat und dabei fiel auf,dass die Schrauben bis zum geht nicht mehr angezogen zu sein schienen.Die machten keinen zucker mehr mit dem Radschlüssel-ungewöhnlich.


    Kann es sein,das dadurch die Bremscheiben leicht verzogen werden könnten?

    Ich traue den Batschacken vom Reifenwechsler nicht über den Weg und glaube kaum,dass die sich die Mühe machen,die Räder der vielen Autos dort immer mit dem jeweiligen Hersteller-Drehmoment anzuziehen.


    Werde die Schrauben mal lockern und nur so fest schrauben,wie sonst auch also mit gesunden Schmackes aber nicht bis zum völligen Anschlag:/

  • Keine Ahnung,ob die dass überhaupt wenigstens grob gereinigt haben.,bevor die Räder wieder dran kamen.Ab und dran geschraubt hat die russisches Staatsbürger mit nix sprechen deutsch und Reifen gewechselt/gewuchtet Italiener oder Grieche:saint:.Hab das Foto zwischendurch dort gemacht.Morgen guck ich mal nach,durch die Felge durch sieht man das ja glaube etwas.

    Vorhin die angeknallten Schrauben gelockert und normalfest gezogen und morgen mal testen,ob die Vibrationen jetzt weg sind


    Lasse jetzt auf die HA übrigens nur noch die 2,2 bar lt.Bedienheft drauf,ich denke die bisherigen 2,4 bar hinten sind schon zuviel,wenn man nicht grad voll besetzt fährt

  • Fiat hat bei den Radschrauben Feingewinde. Bevor man da die Bremsscheiben beschädigt, reißt das Gewinde aus.

    Ich würde mal folgendes machen:

    1. Räder demontieren und Anlageflaechen reinigen

    2. Räder montieren. Dabei die Räder über Kreuz mit wenig Moment heften. Dann noch mal leicht lockern und wieder anziehen über Kreuz.
    Wenn die Vibrationen danach noch bestehen, könnte entweder ein Rad schlecht gewuchtet sein oder aber der Reifen eine Radialkraftschwankung verursachen durch Ungleichförmigkeit. Solche Produktionsfehler gibt es auch bei Markenherstellern ab und zu. In dem Fall hilft nur der Tausch des jeweiligen Reifens.

    Gruß Alex

  • Du kannst ja auch mal prüfen, ob die Nabe nun verzogen ist. das geht am besten mit einer Messuhr. Durch zu starkes anziehen, der Radschrauben kann man auch die Nabe verbiegen.

    Hauptsache, die Haare liegen

  • Hi Alex, die Radialkraftschwakungen welche du ansprichst ist tatsächlich ein sehr guter Ansatz. Ich habe erst vor kurzem einen Satz Nexen Nsfera Reifen für meinen E91 erworben. Davor hatte ich „Goodride“ Reifen montiert, welche vom wuchten her eine einzige Vollkatastrophe waren. Die Nexen Reifen musste ich auf den gleichen Felgen innen sowie außen mit 20 und 15 Gramm wuchten. Die „Goodride„ Reifen musste ich vor einem Jahr mit innen 60Gramm, und außen mit 40 Gramm Wuchten. Sind deshalb sofort runter gekommen obwohl DOT 2022!

    Ich würde auch zunächst die Auflagefläche der Bremsscheibe und der Alufelge von Dreck frei schleifen. Falls das nicht den gewünschten Erfolg bringt, Reifen tauschen.


    Gruß Salva!